Page 15 - OSP Einblicke 1-2016
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Bei der WM in Peking fuhr es Dir mitten im Wettkampf in spürt wie wir. Keiner lässt sich gerne hintergehen. Ich denke,
den Rücken. Wie willst Du das bei den Olympischen Spie - diese Menschen gewinnen wir jetzt zurück.“
len verhindern?
„Ich werde vorher keine halben Kniebeugen mehr machen Wir wollten Dir ja keine Frage zu Deinem Partner Robert
(lacht). Verletzungen gehören leider zu den Dingen, die man Harting stellen, machen es aber aus reiner Neugierde
trotz aller Bemühungen nicht in der Hand hat. Ein bisschen jetzt doch: Wie ist eigentlich bei euch die Arbeitsauftei-
Glück gehört auch dazu.“ lung im Haushalt? Wer bringt zum Beispiel bei euch den
Müll runter?
Bei der WM in Peking wurde es trotzdem Platz 5. Damals „Wir sind da pragmatisch, wer als erstes
warst Du damit zufrieden. In Rio soll es dieses Mal mehr drüber stolpert, räumt es weg.“
werden. Woraus ziehst Du Deine Zuversicht?
„Ich glaube an unseren Plan, und ich habe letztes Jahr auch
den Glauben an mich selbst wieder
gefunden. Am Ende geht es darum,
mein Potenzial voll auszuschöpfen
und die beste Athletin zu sein, die
ich sein kann. Habe ich das erreicht, kann ich auch damit le-
ben keine Medaille zu gewinnen. Man darf nicht vergessen, es
ist etwas ganz Besonderes und nur einer sehr kleinen Anzahl
von Athleten vergönnt.“
Wen siehst Du als Deine stärksten Konkurrentinnen im
Medaillenrennen?
„Das olympische Jahr ist auch immer voll von Überraschun-
gen. Die aktuelle Weltmeisterin aus Kuba Denia Caballero und
der kroatische Dauerbrenner Sandra Perkovic fallen mir als er -
stes ein. Am 16. August 2016 sind wir schlauer.“
Du wurdest am 1. April 26 Jahre alt. Planst Du schon über
die Heim-EM 2018 hinaus?
„Klar, ich liebe meinen Sport. Das Ende einer Karriere ist schwer
planbar. Ich wünsche mir auf jeden Fall, diese Entscheidung
selbst treffen zu können und nicht durch eine Verletzung ge -
zwungen zu sein.“
Zuletzt kamen Jennifer Oeser, Christina Obergföll und
Ariane Friedrich nach einer Babypause zurück in den Lei-
stungssport. Wäre das für Dich auch denkbar, oder kommt
die Familienplanung erst nach der Karriere?
„Keine Ahnung, wird spontan entschieden.“
Julia Fischer
Die internationale Leichtathletik leidet unter einem Do- Geboren am 1. April 1990
ping- und Korruptionsskandal. In Deutschland boomt die Beruf: Polizeimeisterin bei der Bundespolizei
Sportart, das Interesse an der Leichtathletik wächst sogar Verein: SCC Berlin
wieder. Wie erklärst Du Dir das?
„Ein Boom? Das warte ich erst mal ab. Fakt ist, die deutschen STECKBRIEF Trainer: Torsten Schmidt
Leichtathleten sind sehr aktiv im Anti-Doping Kampf. Wir fin- Größte Erfolge:
den jetzt natürlich auch mehr Gehör, denn es hat sich bestä- U18-Weltmeisterin 2007, U23-Europameisterin 2011,
tigt, was viele von uns schon seit Jahren geahnt haben. Me- 5. Platz WM 2015
dien haben berichtet, die Leichtathletik wäre am Boden. Ich Persönliche Bestweite:
sehe es als Befreiung, wir haben jetzt die Chance, uns neu zu 66,04 m
erfinden. Wir haben viele Zuschauer an eine Art Doping-Ver-
drossenheit verloren. Sie haben das Gleiche geahnt und ge-
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den Rücken. Wie willst Du das bei den Olympischen Spie - diese Menschen gewinnen wir jetzt zurück.“
len verhindern?
„Ich werde vorher keine halben Kniebeugen mehr machen Wir wollten Dir ja keine Frage zu Deinem Partner Robert
(lacht). Verletzungen gehören leider zu den Dingen, die man Harting stellen, machen es aber aus reiner Neugierde
trotz aller Bemühungen nicht in der Hand hat. Ein bisschen jetzt doch: Wie ist eigentlich bei euch die Arbeitsauftei-
Glück gehört auch dazu.“ lung im Haushalt? Wer bringt zum Beispiel bei euch den
Müll runter?
Bei der WM in Peking wurde es trotzdem Platz 5. Damals „Wir sind da pragmatisch, wer als erstes
warst Du damit zufrieden. In Rio soll es dieses Mal mehr drüber stolpert, räumt es weg.“
werden. Woraus ziehst Du Deine Zuversicht?
„Ich glaube an unseren Plan, und ich habe letztes Jahr auch
den Glauben an mich selbst wieder
gefunden. Am Ende geht es darum,
mein Potenzial voll auszuschöpfen
und die beste Athletin zu sein, die
ich sein kann. Habe ich das erreicht, kann ich auch damit le-
ben keine Medaille zu gewinnen. Man darf nicht vergessen, es
ist etwas ganz Besonderes und nur einer sehr kleinen Anzahl
von Athleten vergönnt.“
Wen siehst Du als Deine stärksten Konkurrentinnen im
Medaillenrennen?
„Das olympische Jahr ist auch immer voll von Überraschun-
gen. Die aktuelle Weltmeisterin aus Kuba Denia Caballero und
der kroatische Dauerbrenner Sandra Perkovic fallen mir als er -
stes ein. Am 16. August 2016 sind wir schlauer.“
Du wurdest am 1. April 26 Jahre alt. Planst Du schon über
die Heim-EM 2018 hinaus?
„Klar, ich liebe meinen Sport. Das Ende einer Karriere ist schwer
planbar. Ich wünsche mir auf jeden Fall, diese Entscheidung
selbst treffen zu können und nicht durch eine Verletzung ge -
zwungen zu sein.“
Zuletzt kamen Jennifer Oeser, Christina Obergföll und
Ariane Friedrich nach einer Babypause zurück in den Lei-
stungssport. Wäre das für Dich auch denkbar, oder kommt
die Familienplanung erst nach der Karriere?
„Keine Ahnung, wird spontan entschieden.“
Julia Fischer
Die internationale Leichtathletik leidet unter einem Do- Geboren am 1. April 1990
ping- und Korruptionsskandal. In Deutschland boomt die Beruf: Polizeimeisterin bei der Bundespolizei
Sportart, das Interesse an der Leichtathletik wächst sogar Verein: SCC Berlin
wieder. Wie erklärst Du Dir das?
„Ein Boom? Das warte ich erst mal ab. Fakt ist, die deutschen STECKBRIEF Trainer: Torsten Schmidt
Leichtathleten sind sehr aktiv im Anti-Doping Kampf. Wir fin- Größte Erfolge:
den jetzt natürlich auch mehr Gehör, denn es hat sich bestä- U18-Weltmeisterin 2007, U23-Europameisterin 2011,
tigt, was viele von uns schon seit Jahren geahnt haben. Me- 5. Platz WM 2015
dien haben berichtet, die Leichtathletik wäre am Boden. Ich Persönliche Bestweite:
sehe es als Befreiung, wir haben jetzt die Chance, uns neu zu 66,04 m
erfinden. Wir haben viele Zuschauer an eine Art Doping-Ver-
drossenheit verloren. Sie haben das Gleiche geahnt und ge-
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