Der Berliner Sport begrüßt die Pläne des Senats, den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zu einem inklusiven Sportpark zu entwickeln. Um den öffentlichen Diskurs für die inklusive Zukunft des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks als #SportparkFürALLE anzuregen, haben der Landessportbund Berlin, der Berliner Fußball-Verband, der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin, der Berliner Leichtathletik-Verband, der Bezirkssportbund Pankow und mehrere Sportvereine eine Change.org-Petition gestartet.
Die Petition des Berliner Sports läuft unter change.org/InklusionsSportpark.
Die 16 Petenten fordern den für 2020 – 2024 geplanten Umbau des Jahn-Sportparks zu einer inklusiven Sportanlage, u. a. mit
- barrierefreien Trainings- und Wettkampfflächen und -halle
- einem Kompetenzzentrum für InklusionsSport
- einem inklusiven Stadion
Dabei sollen Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen veranlasst werden und eine inklusive Bewegungskita für das Quartier entstehen.
Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin e. V. hebt die gesamtstädtische Be-deutung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks für die Vielfalt des Sports hervor: „Wir brauchen eine barrierefreie Sportinfrastruktur, in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben. Im Jahn-Sportpark treffen sich täglich Menschen um Sport zu betreiben. Für Menschen mit Behinderung stellen Barrieren ein großes Problem dar. Ein Inklusions-Sportpark ist ein Leuchtturm mit Strahlkraft für die Sportmetropole Berlin und weit über hinaus.“
Andreas Statzkowski, Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbands e. V. beschreibt die Bedeutung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks für die Hauptnutzer: „Der Berliner Leichtathletik-Verband ruft seine 74 Mitgliedsvereine mit insgesamt 15.000 Mitgliedern auf, die Online-Petition zu unterstützen. Das Stadion hat eine immense Bedeutung für uns. Deshalb setzen wir uns für einen Neubau unter inklusiven Aspekten ein.“
Carsten Maaß, Präsident des Bezirkssportbunds Pankow, spricht für die Vereine: „Besonders im Innenstadtbereich gibt es in Berlin kaum mehr Potenzial für den Neubau von Sport-stätten. Die geplanten Großspielfelder werden die große Nachfrage im Hockeysport mildern und auch für die Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs bieten sich im Inklusions-Sportpark bessere Voraussetzungen. Der Tennissport hat am Standort eine lange Tradition und wird auch stark von einer Umgestaltung des SportparkFürALLE profitieren. Diese und andere Angebote unserer Vereine sind überwiegend breitensportorientiert und werden in erster Linie von Anwohnerinnen und Anwohnern des umliegenden Kiezes wahrgenommen. Die Vereine wollen sich in den neuen Fokus des InklusionsSportpark aktiv einbringen und ihre Angebote inklusiv weiterentwickeln.“
Stefan Schenck, Vizepräsident Inklusion im Behinderten- und Reha-Sportverband Berlin e. V. beschreibt die politischen Ziele der Petition wie folgt: „Rollstuhlnutzende wollen einfach ihren Platz im Stadion frei wählen, ihn ohne Hilfe erreichen und gemeinsam mit ihren Freunden in der Pause eine Stadionwurst kaufen können. Blinde Menschen wollen einfach mal joggen gehen, ohne vorher eine Begleitläuferin organisieren zu müssen. Wenn wir Alle unsere Barrieren im Kopf durchbrechen, werden Teilhabedefizite, wie die genannten Beispiele, so offensichtlich und der InklusionsSportpark mit der barrierefreien Joggingstrecke und dem inklusiven StadionNeubau eine Zwangsläufigkeit. Der Berliner Sport möchte auf dem Weg zur inklusiven Stadtgesellschaft voranschreiten und unterstützt deswegen geschlossen den Senat bei seinem Investitionsvorhaben für den InklusionsSportpark.“
Über den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark liegt neben dem Mauerpark im Bezirk Pankow. Er ist ein sportliche Übungs-, Lehr- und Wettkampfort für Sportvereine, Schulen, Hochschulen und Institutionen des Landes Berlin. Das 23 ha große Sportgelände beherbergt neben dem Großen Stadion ein kleineres Stadion an der Cantianstraße sowie mehrere Tennis-, Fußball-, Beachvolley- und Basketballplätze. Angrenzend an das Ge-lände, nördlich des Großen Stadions, befindet sich die Max-Schmeling-Halle. Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gilt auch als Kiezsportgelände. Für individuell Sporttreibende und Anwohnende ist er ein wichtiger Bestandteil der täglichen Freizeitgestaltung.
Eine im Jahr 2014 erstellte Machbarkeitsstudie soll vor Beginn der Maßnahmen aktualisiert werden. Nutzerinnen und Nutzer, d.h. die Vereine, Schulen, Kitas, individuell Sporttreiben-den, die Anwohnenden sowie die zuständigen Behörden, wurden aktiv in die Gestaltung der Zukunft des Jahn-Sportparks einbezogen.
Der Landessportbund Berlin, der Berliner Fußball-Verband, der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin sowie der Berliner Leichtathletik-Verband appellierten Ende Mai 2020 in einem gemeinsamen Brief an die Fraktionsvorsitzenden von SPD, Linke und Bündnis 90/Grüne im Abgeordnetenhaus, sich für dieses wichtige Inklusions- und Infrastruktur-Projekt stark zu machen.