Auch nach den Olympischen/Paralympischen Spielen in Tokio wetteiferten unsere Athletinnen und Athleten bei internationalen Höhepunkten um bestmögliche Platzierungen. Weltmeisterschaften gab es im Kanu/Para-Kanu, Radsport und Bogenschießen mit dem überragenden Erfolg von Kanute Conrad Scheibner mit zwei Goldmedaillen. Ebenso kämpften Akteure aus der Sportmetropole Berlin bei kontinentalen Meisterschaften im Bogenschießen, Tischtennis und Volleyball um Top-Ergebnisse. Dies gelang Tischtennisspielerin Nina Mittelham und Bogenschütze Florian Unruh mit dem EM-Titel eindrucksvoll. Hier die detaillierten Ergebnisse :
Bogenschießen: Florian Unruh gewinnt Feldbogen-EM
Florian Unruh siegte bei der Feldbogen-Europameisterschaft im kroatischen Porec im Finale durch ein 60:59 gegen den Briten Patrick Huston. Zudem sicherte er sich an der Seite von Michael Meyer (Blank) und Henning Lüpkemann (Compound) Bronze im Teamwettbewerb. Zusätzlich erkämpfte das Team um Daniela Klesmann, Florian Unruh (Recurvebogen), Martina Boscher und Michael Meyer (Blankbogen) vier Quotenplätze für die World Games 2022 im US-amerikanischen Birmingham. Lisa Unruh hatte bereits im Vorjahr durch ihren WM-Titel einen Platz gesichert.
Bogenschießen: WM ohne Medaillen-Erfolg für Team D
Die deutschen Bogenschützen schlossen die Bogen-WM in Yankton (South Dakota, USA) ohne Medaille ab. Im Mixed Recurve mit Florian Unruh und Katharina Bauer sowie im Frauen-Team in der Besetzung Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Katharina Bauer wurde jeweils das Viertelfinale erreicht. In den Einzelentscheidungen misslang dies: So unterlag Florian Unruh, Olympia-Fünfter von Tokio, dem Olympiasieger von Tokio, dem Türken Mete Gazoz, in der zweiten Runde mit 3:7 Bei den Frauen lief es etwas besser: Michelle Kroppen erreichte die dritte Runde und damit am Ende Platz 17. Elisa Tartler schied in Runde zwei nach einem 5:6 im Stechen gegen die Inderin Komalika Bari aus.
Kanu: Scheibner ist Doppelweltmeister
Die 100. ICF Weltmeisterschaft im Kanu-Rennsport fand auf dem Bagsværd See in Kopenhagen statt. Conrad Scheibner – in Tokio noch auf dem 6. Platz über die 1.000 m – wollte unbedingt eine Medaille erpaddeln, was ihm mit Gold hervorragend gelang. „Es ist ein geiles Gefühl zu hören, dass man gerade Weltmeister geworden ist“ so sein Kommentar. Der Grund für seinen Erfolg über die 1.000 m erklärt sich Conrad wie folgt: „Ich habe hier noch einmal meine Renntaktik umgestellt und das tat mir sehr gut…“ Tags darauf triumphierte er auch das Sprintrennen im Canadier-Einer über die nicht-olympische 500m-Distanz. Damit erhöhte Conrad seine WM-Medaillensammlung auf insgesamt vier; nach Gold (2017) und Silber (2019). Im K4 über 500 m erzielte das deutsche Boot mit Tamas Grossmann, Felix Frank, Max Zaremba und Kostja Stroinski Platz 16. Im K2-Mixed-Wettbewerb über 200 m kam Kostja mit Paulina Paszek auf den 8. Platz.
Para-Kanu: Kierey und Laberer mit WM-Rang vier
Nur zwei Wochen nach den Rennen in Tokio, versuchten alle deutschen Paralympics-Starter bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen nochmal das Beste zu geben. Dies gelang den beiden Berlinern Tom Kierey und Felicia Laberer mit den vierten Plätzen sehr gut. Tom Kierey kommentierte sein Rennen in der Startklasse Kl 3 wie folgt: „Ich bin sehr glücklich mit meinem Rennen, das war von A bis Z eine runde Sache“. Er konnte sich im Vergleich zu Tokio um zwei Plätze verbessern. Ebenfalls auf Rang vier kam Felicia Laberer in der Startklasse Kl3. Ihr passierte ein Missgeschick beim Start. Dies brachte sie dann etwas aus dem Konzept. So konnte Felicia den Endspurt der Französin Barbosa nicht mehr kontern und verpasste damit einen Podiumsplatz. Diesen hatte sie mit Bronze in Tokio belegt.
Radsport: Schachmann stürzt bei der WM
Olympiateilnehmer Maximilian Schachmann schied vorzeitig aus dem Weltmeister-Straßenrennen in der belgischen Region Flandern aus. Beim Rennen über 276,7 km stürzte er 165 km vor dem Ziel und musste aufgeben.
Tischtennis: Erster kontinentaler Titel für Nina Mittelham
Im Finale der Europe-Top-16 im griechischen Thessaloniki bezwang Nina Mittelham die Portugiesin Yu Fu mit 4:1 Sätzen. Sie sicherte sich damit den ersten internationalen Titel und zugleich den bislang größten Erfolg ihrer Karriere. Von Beginn an spielte Mittelham konzentriert und variabel und fand auch immer wieder ein gutes Rezept auf die gefährlichen, meterhoch geworfenen Aufschläge ihrer Kontrahentin. Nina zeigte sich überglücklich: „Ich bin unglaublich stolz, endlich meinen ersten großen europäischen Titel gewonnen zu haben. Das gibt natürlich noch einmal einen Schub Selbstvertrauen. Auch deshalb, weil ich hier hintereinander sehr viele gute Spielerinnen geschlagen habe … Ich bin einfach nur glücklich.“
Volleyball: Achtelfinal-Aus bei der EM
Die Europameisterschaft fand länderübergreifend in Polen, Tschechien, Finnland und Estland statt. Das Team um Bundestrainer Andrea Giani beendete die Vorrunde mit Platz zwei bei insgesamt vier Siegen und einer Niederlage. Im Achtelfinale siegte Team D gegen Bulgarien mit 3:1. Das EM-Aus folgte dann gegen die favorisierten Italiener mit einer 0:3-Niederlage. Italien eroberte anschließend zum siebten Mal den EM-Titel. Im Team D auch die beiden BR-Volleys Anton Brehme und Ruben Schott.