Der Beginn des Sportjahres 2022 war – wie in allen gesellschaftlichen Bereichen – geprägt durch die ansteigenden Coronazahlen. Zahlreiche nationale und internationale Wettkämpfe wurden verschoben bzw. fielen ersatzlos aus; so z.B. die Hallen-EM im Hockey in Hamburg. Aber auch die durchgeführten Wettkämpfe hatte Omikron „fest im Griff“. Beispielhaft sind die fast 100 Erkrankungen der teilnehmenden Nationen bei der Europameisterschaft im Handball (Slowakei und Ungarn).
Anbei die Ergebnisse von den drei Europameisterschaften, an denen Berliner Akteure teilnahmen.
Eisschnelllauf: Pechstein mit Platz Sieben bei der EM
Bei der Europameisterschaft im niederländischen Heerenveen gewann das holländische Team in 11 von 14 Wettbewerben die Goldmedaille. Das deutsche Team blieb erneut ohne Podest-Platzierung. Claudia Pechstein errang mit dem 7. Platz über die 3.000 m einen Achtungserfolg. Sie benötigte für die Strecke 4:11,60 Minuten. Die Niederländerin Irene Schouten wurde in 3:56,62 Minuten Europameisterin. „Ich weiß, dass ich nicht mehr um Medaillen mitkämpfe, dann weiß ich auch, dass die 3.000 Meter nicht meine Strecke sind, aber ich weiß, dass ich ein gutes Rennen gemacht habe. Ich wollte beste Deutsche sein. Das habe ich wieder geschafft“, sagte die 49-Jährige. Im Massenstart rangierte sie auf Platz 15. Vor ihr auf Platz 10 kam Michelle Uhrig ins Ziel. Über die 1.000 Meter wird Michelle Neunte. In der Mannschaftsverfolgung belegte Team D – mit Michelle und Lea Sophie Scholz – den 5. Platz unter sechs Teams. Auch im Teamsprint – mit Lea Sophie – reichte es unter den vier gestarteten Mannschaften nicht zu einer Medaille. Erste Titelträger in dieser neuen Disziplin wurden die Sprinterinnen aus Polen vor Belarus und Norwegen. Bei seiner ersten Eisschnelllauf-Europameisterschaft lief Felix Rijhnen – der Umsteiger vom Inlineskaten – über 5.000 Meter auf Rang elf. Im Massenstart verhinderte er nach einem Schubser seines Konkurrenten zwar den Sturz, landet aber nur noch auf Platz 18.
Eiskunstlauf: Top-Ten-Platzierung für Hase/Seegert bei der EM
Bei der Eiskunstlauf Europameisterschaft in Tallin (Estland) verpatzten Deutschlands beste Paarläufer Minerva Hase/Nolan Seegert die Generalprobe für die Olympischen Winterspiele in Peking. Die EM-Fünften von 2020 rutschten vom fünften Platz in der Kurzkür nach groben Fehlern mit 168,75 Punkten auf den achten Platz ab. Nicht an ihr Leistungsvermögen heranreichen konnten auch Annika Hocke/Robert Kunkel. Sie waren als EM-Siebte angereist und landeten mit 156,91 Punkten auf dem 13. Rang. In einer eigenen Eislauf-Welt bewegten sich Russlands Paare, allen voran die Weltmeister Anastasia Mischina/Aleksander Gallimow mit fast 240 Punkten.
Einen guten Start hatte der viermalige deutsche Meister Paul Fentz. Der 29-jährige EM-Achte von 2020 belegte den elften Platz nach der Kurzkür. Aber auch ihm unterliefen in der Kür zahlreiche Fehler und er fiel auf den 16. Platz mit 206,06 Punkten zurück. Neuer Europameister wurde der 18-jährige Russe Mark Kondratjuk bei seinem ersten EM-Start mit 286,56 Punkten.
Handball: EM-Platz sieben für Team D
Die Handball-EM in der Slowakei war von Beginn an von zahlreichen Corona-Ausbrüchen bei allen Teams gekennzeichnet. Im Team von Bundestrainer Alfred Gisalon erkrankten insgesamt 15 Spieler. Von den 17 Spielern, die im ersten Spiel antraten, standen im letzten Spiel gegen Russland nur noch vier (!) im Kader. In der Vorrunde gab es in Bratislava zwei Siege gegen Österreich (34:29) und Polen (30:23). Anschließend verlor das Team von Bundestrainer Gislason gegen Spanien (23:29), Norwegen (23:28) und Schweden (21:25). Im abschließenden Spiel dann ein Handballkrimi gegen Russland. In den letzten Sekunden gelang der Siegtreffer zum 30:29. Damit endete das EM-Turnier für das deutsche Team mit Platz sieben. Im Team D auch die beiden „Füchse“ Paul Drux und Fabian Wiede, die auf Grund der Corona-Ausbrüche nachnominiert wurden.