EM-Silber für Bob-Anschieber Eric Franke, Pokalerfolg für TTC Eastside, EM-Ticket gelöst und ein WM-Platz 12 im Handball, Weltcup-Auftakt im Eisschnelllauf und Judo: das sind die Schlagzeilen für den „sportlichen“ Januar 2021.
Anbei die ausführlichen Informationen.
Bobsport: Franke/Lochner gewinnen EM-Silber
Bei der Europameisterschaft im Bobsport in Winterberg – als Bestandteil des Weltcups – sicherten sich Johannes Lochner mit Anschieber Eric Franke die Silbermedaille im Zweierbob und sorgten damit für einen deutschen Doppelsieg. Der Titel ging an Francesco Friedrich mit Anschieber Thorsten Margis.
Beim siebten BMW IBSF Bob-Weltcup in der Eisarena am Königssee landete Bob-Pilot Johannes Lochner auf seiner „Heimbahn“ mit Anschieber Eric Franke auf dem 2. Platz. Sie lagen nur 0,20 Sekunden hinter dem Bob von Francesco Friedrich. Der Sachse gewann auch den Vierer-Bob-Wettbewerb und feierte damit den 50. Weltcupsieg seiner Karriere.
Bogenschießen: Lisa Unruh gewinnt Indoor-Weltcup
Die Rio-Silbermedaillengewinnerin Lisa Unruh setzte sich am Wochenende im französischen Nimes bei einem Turnier der Indoor Archery World Series durch und siegte damit bereits zum 4.Mal bei einem Weltcup-Wettbewerb. Lisa verschaffte sich mit 580 Ringen und Platz zwei in der Qualifikation eine gute Ausgangsbasis für die folgende Ko-Phase des 20-er Feldes. Und in der ließ sie den Konkurrentinnen aus der Schweiz (7:1), Italien (6:0) und Slowenien (6:2) keine Chance. Erst im Finale gegen die Niederländerin Gabriela Schloesser wurde es enger, Sie musste einen 1:3-Rückstand aufholen. Mit einer 30-er, einer 28-er und einer abschließenden 29-er Passe drehte sich das Match zum 6:4-Endstand.
Florian Unruh schied im Viertelfinale aus und belegte Rang sieben.
Eisschnelllauf: Weltcup in Heerenveen
Claudia Pechstein belegte beim Weltcup-Auftakt in Heerenveen über 3.000 Meter Platz zehn. Sie kam nach 4:05,618 Minuten ins Ziel. Es siegte die Lokalmatadorin Irene Schouten (3:57,155), die einen niederländischen Dreifach-Erfolg anführte. Zuvor war Claudia im Massenstart Achte (8:43,910 Minuten) mit drei Sprintpunkten. In der Team-Verfolgung der Frauen kam sie mit den Weltcup-Neulingen Mareike Thum (Darmstadt) und Josephine Heimerl (Inzell) auf Rang sieben unter acht gestarteten Trios. Das siegreiche Team Kanadas war in 2:56,71 Minuten rund 14 Sekunden schneller als die Deutschen.
Bei den Männern war erstmals seit mehr als vier Jahren wieder ein deutsches Trio am Start. Noel Müller (Chemnitz), Lukas Mann (Berlin) und Stefan Emele (Erfurt) wurden beim Sieg der Gastgeber um Vierfach-Olympiasieger Sven Kramer Siebente von neun gestarteten Teams, wobei Polen und Neuseeland das Ziel nicht erreichten. Das deutsche Trio hatte mehr als 20 Sekunden Rückstand auf die Sieger.
Beim zweiten Weltcup 2021 in Heerenveen kam Claudia Pechstein im Massenstart auf den sechsten Platz. Der Sieg ging erneut an die Niederländerin Irene Schouten. Über die 3000 Meter konnte sie mit Rang 14 nicht an ihre Leistung aus der Vorwoche (Platz 10) anknüpfen. Im Verfolgungs-Team-Wettbewerb landete das deutsche Trio mit Claudia, Mareike Thum und Josephine Heimerl in 3:09,38 Minuten wie in der Vorwoche auf Platz sieben und war damit über 1,5 Sekunden schneller als vor einer Woche an gleicher Stelle. Die beiden Platzierungen in Herrenveen reichten aus, um sich für die Weltmeisterschaften (11.-14.2.2021 ebenfalls in Heerenveen) zu qualifizieren. Die Teamverfolgung war zugleich der 330.Weltcup-Start von Claudia Pechstein.
Das deutsche Männer-Trio mit Lukas Mann, Stefan Emele und Noel Müller steigerte sich gegenüber der Vorwoche in 3:59,87 Minuten gleichfalls um fast eine Sekunde, kam aber nicht über den zehnten und damit letzten Platz hinaus.
Handball: EM-Ticket gelöst
Die deutsche Auswahl feierte vier Siege in vier Spielen. Sie gewannen die letzten beiden Begegnungen gegen Österreich klar mit 36:27 sowie 34:20.
In der erfolgreichen DHB-Mannschaft kamen auch Paul Drux und Marian Michalczik von den Füchsen Berlin zum Einsatz.
Handball: WM-Platz Zwölf
Die Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten vom 13.-31.1.2021 fand ohne Zuschauer statt. Die Entscheidung des Veranstalters erfolgte auch auf Grund eines Protestbriefs zahlreicher Spieler. Die Kapitäne der europäischen Nationalteams hatten darin ihre Bedenken hinsichtlich der Zuschauerpläne geäußert. Bis zuletzt hatten die Veranstalter die Hallen noch mit 20 Prozent der Zuschauerkapazität auslasten wollen.
Erklärtes Ziel der neuformierten deutschen Mannschaft (neun Absagen von Stammspielern) war das Erreichen des Viertelfinals. Dies wurde aber bereits in der Vorrunde durch ein hochdramatisches 28:29 gegen Ungarn nahezu verspielt. Mit dieser Niederlage verpasste die Mannschaft auch den Gruppensieg. Zuvor gewannen die Akteure gegen Uruguay mit 43:14. Das Spiel gegen die Kapverdischen Inseln wurde coronabedingt abgesagt und für Deutschland mit 10:0 gewertet. Damit gingen die Spieler um die Füchse Paul Drux und Marian Michalczik mit 2:2 Punkten in die extrem hochkarätig besetzte Hauptrunde. Dort verlor das Team gegen Europameister Spanien (24:31). Ein Unentschieden gegen Polen (23:23) und ein Sieg gegen Brasilien bedeuteten am Ende Rang 12. Damit kehrt das Team um Bundestrainer Alfred Gislason mit der schlechtesten Platzierung in der Verbandsgeschichte von den Titelkämpfen aus Ägypten zurück.
Jetzt gilt alle Aufmerksamkeit und Optimismus der Olympiaqualifikation Mitte März in Berlin. Dort spielt Team-Deutschland in einem Vierer-Turnier mit Schweden, Slowenien und Algerien um zwei(?) Tokio-Tickets.
Judo: Erster Weltcup 2021 in Katar
Vom 11. bis 13. Januar 2021 eröffnete die Internationale Judo-Föderation (IJF) die diesjährige IJF-World-Tour in Katar. Beim Top-Event am Persischen Golf gingen 184 Frauen und 215 Männer – insgesamt 399 Athleten – aus 69 Nationen an den Start. Das deutsche Team war mit 7 Frauen und 8 Männern vertreten. Sie kehrten mit 3 Bronzemedaillen zurück. Im Medaillenspiegel belegt Frankreich mit fünf Goldmedaillen, einer Silber- und einer Bronzemedaille den ersten Platz vor Südkorea (3/0/0), Japan (2/5/0), Georgien (2/1/2) und den Niederlanden (1/1/5).
Vize-Europameisterin Luise Malzahn unterlag im Viertelfinale der 78-kg-Klasse gegen Welt- und Europameisterin Madeleine Malonga aus Frankreich und musste sich am Ende mit einem siebten Platz zufrieden geben.
Nächste Station der IJF Judo World Tour auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio ist der Judo Grand Slam in Tel Aviv (Israel) vom 18. bis 20. Februar 2021.
Tischtennis: TTC Eastside erneut Pokalsieger
In einem spannenden, hochklassigen Finale benötigen die Berlinerinnen in eigener Halle in der Paul-Heyse-Straße dreieinhalb Stunden, um Dauerrivalen DJK Kolbermoor mit 3:2 zu bezwingen.
Der TTC trat mit der gleichen Mannschaft an, die im Dezember die Champions League gewonnen hatte. Im Pokal-Finale holten Britt Eerland (gegen Kristin Lang) und Nina Mittelham (gegen Yuan Wan) in den Einzeln die Punkte. Gegen die überragende Fu Yu aber unterlagen Xiaona Shan und auch Eerland. So musste das abschließende Doppel entscheiden. Shan/Mittelham setzten sich gegen Lang/Wan schließlich mit 3:1 durch.
Es war der siebente Pokalsieg in der Vereinsgeschichte.
Wasserball: Sieg nach 10-monatiger Corona-Pause
Deutschlands Wasserballer gewannen ihr erstes Länderspiel nach zehn Monaten. Gegen den EM-Zehnten Georgien siegte das DSV-Team in Warendorf mit 18:9. Für das DSV-Team war es das erste offizielle Spiel seit dem 11. März vergangenen Jahres. Damals gab es beim Vier-Nationen-Turnier in Hamburg eine 10:12-Niederlage gegen den EM-Dritten Montenegro. Zwei Tage später wurde der erste Lockdown im Bundesgebiet verkündet.
In Warendorf bereiten sich die Wasserballer um Bundestrainer Hagen Stamm auf die Olympia-Qualifikation in Rotterdam vom 14.-21.2.2021 vor. Im Vorbereitungs-Team auch die acht Spieler von den Wasserfreunden Spandau 04 Marko Stamm, Lucas Gielen, Marin Restovic, Dennis Strelezkij, Maurice Jüngling, Mateo Cuk, Yannek Chiru und Aleks Sekulic.