Endspurt der Olympia-Vorbereitungen: 14 Berliner wollen nach PyeongChang. Wer erfüllt sich seinen großen Olympia-Traum?
Am 9. Februar 2018 werden die Olympischen Winterspiele 2018 in PyeongChang feierlich eröffnet – 14 Berliner Athletinnen und Athleten aus vier Sportarten können sich Hoffnungen auf einen Platz in der deutschen Olympiamannschaft machen.
Nach einem Grußwort des Botschafters der Republik Korea in Deutschland, Lee Kyung-soo, informierten am heutigen Dienstag (21. November 2017) Dr. Harry Bähr (Leiter des Olympiastützpunktes Berlin), Sven Felski (Eishockeylegende und Geschäftsführer der Eisbären Juniors Berlin e.V.) sowie Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und Eiskunstläufer Peter Liebers im Koreanischen Kulturzentrum in Berlin über den aktuellen Stand der Olympia-Vorbereitungen.
Lee Kyung-soo, Botschafter der Republik Korea in Deutschland: „Die Wettkampfstätten in PyeongChang, Jeongseon and Gangneung sind vollständig fertiggestellt und bereit für die Wettbewerbe der weltbesten Athleten. Ich wünsche dem deutschen Team gute Resultate und viele Medaillen.” In 15 Sportarten fallen in PyeongChang an 18 Wettkampftagen 102 Entscheidungen. Insgesamt werden rund 3.000 Athleten zu den Spielen erwartet.
Wie viele Berlinerinnen und Berliner dann dabei sein werden, entscheidet sich in den Nominierungsrunden des DOSB am 16. und 23. Januar 2018. Die vier Sportarten, in denen die Berlinerinnen und Berliner in Südkorea starten könnten, sind Bobsport, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf und Eishockey. Stärkste Fraktion im TEAM BERLIN PYEONGCHANG sind die sechs Eiskunstläufer Paul Fentz, Peter Liebers, Annika Hocke und Ruben Blommaert sowie Minerva Hase und Nolan Seegert. Sowohl Paul Fentz und Peter Liebers als auch die Berliner Duos kämpfen jeweils um einen freien Platz im Team für PyeongChang. Peter Liebers: „Direkt nach der Pressekonferenz fliege ich nach Tallinn. Dort muss ich 208 Punkte laufen, um die Qualifikationsnorm zu schaffen. Bei den Deutschen Meisterschaften Mitte Dezember wird sich dann entscheiden, wer nach PyeongChang fliegen darf. Paul und ich sehen das als sportlichen Wettkampf, wir unterstützen uns gegenseitig. Sollte Paul am Ende der Bessere sein, werde ich mich auch für ihn freuen.“
Nachdem die deutschen Eishockey-Männer die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 verpasst hatten, geht das Team, zu dem auch die beiden Eisbären-Verteidiger Frank Hördler und Jonas Müller gehören, in Südkorea wieder auf Torejagd. Für Sven Felski, der als Aktiver selbst zweimal bei Olympischen Spielen auf dem Eis stand, bleibt Olympia ein „unvergessliches Erlebnis. Das müssen alle, die teilnehmen dürfen, genießen. Aber den Sprung zu den Olympischen Winterspielen zu schaffen – das muss man erst einmal hinbekommen. Da sind die Besten der Besten unterwegs“.
Die Bob-Anschieber Eric Franke und Florian Kunze wollen ebenfalls in PyeongChang an den Start gehen. Sie müssen sich in dieser Weltcup-Saison in ihren jeweiligen Bob-Teams beweisen.
Die größten Medaillen-Hoffnungen aus Berliner Sicht ruhen auf den Eisschnellläufern, die mit vier Kandidaten in die Olympiavorbereitung gestartet sind (Claudia Pechstein, Bente Kraus, Nico Ihle und Denny Ihle). Die Ihle-Brüder sind in Chemnitz/Dresden beheimatet, aber Teil des Berliner Teams, da sie einen wichtigen Teil der Olympiavorbereitung in der Sportmetropole absolvieren. Bente Kraus verpasste aufgrund einer Knie-Verletzung den Saison-Auftakt und bangt um ihren Olympiatraum. Claudia Pechstein, mit 5 x Gold, 2 x Silber und 2 x Bronze erfolgreichste deutsche Winterolympionikin aller Zeiten, peilt bei ihren siebten Olympischen Winterspielen ihre zehnte Medaille an! „Das ist einfach unfassbar, dass ich mich jetzt auf meine siebten Spiele vorbereite“, sagte Claudia Pechstein. „Ich bin sehr stolz, aber auch ein wenig überrascht, was mein Körper noch hergibt.“
2014 sind 13 Berliner Sportlerinnen und Sportler zu den Winterspielen nach Sotschi gereist. Mit acht Platzierungen unter den Top 8 wurden internationale Spitzenleistungen erzielt. OSP-Leiter Dr. Harry Bähr: „Wir drücken unserem Team für die bevorstehenden Qualifikationswettkämpfe fest die Daumen und hoffen, dass möglichst viele den Traum von der Olympiateilnahme 2018 realisieren können. Doch bis dahin liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor den Athletinnen und Athleten und ihren Trainern. Unser Team am OSP wird sie dabei mit Betreuungsleistungen auf hohem Niveau
unterstützen.“
Moderiert wurde das Pressegespräch vom ehemaligen Eisschnellläufer Samuel Schwarz.