Rückschauen, Abschiede und der Blick auf Paris
Die Finals, die nationalen Spiele der Special Olympics, die European Championships, das ISTAF, der Berlin-Marathon, die herausragenden Triumphe der Bundesliga-Teams – die ersten neun Monate des Sportjahres 2022 hatten es aus Berliner Sicht in sich! Beim traditionellen „Olympic Barbecue“, das erstmals am Wannsee beim OSP-Partner Berliner Sparkasse veranstaltet wurde, zog der Olympiastützpunkt (OSP) Berlin am 4. Oktober eine erste Bilanz – und blickte gemeinsam mit zahlreichen Gästen auf die kommenden Highlights.
„Hinter uns liegt ein sehr intensives Sportjahr mit zahlreichen Herausforderungen. Trotz der Corona-Einschränkungen hat das OSP-Team unsere Athletinnen und Athleten durchgängig betreuen können. Die zahlreichen Erfolge sind auch eine Auszeichnung für alle Beteiligten in der Sportmetropole Berlin, die gemeinsam erfolgreich neue Wege gegangen sind“, sagte Karsten Finger, Vorstandsvorsitzender des Olympiastützpunktes Berlin. Und Dr. Harry Bähr, Leiter des Olympiastützpunktes Berlin, machte deutlich: „Nach Olympia ist vor Olympia – schon jetzt richten wir unseren Blick auf die Olympischen Spiele 2024 und haben dafür in den vergangenen Monaten neue Partnerschaften in Paris und mit der französischen Botschaft aufgebaut.“
Auch „Gastgeber“ Frank Weidner, Geschäftsführer der Stiftung Berliner Sparkasse, blickte in seiner Begrüßung auf die sportlichen Highlights: „Die Olympischen Winterspiele in Peking und die European Championships in München haben nicht nur Athletinnen und Athleten zu Höchstform auflaufen lassen, sondern auch Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen. Sport begeistert, Sport verbindet. Im Leistungssport sowie im Breitensport. Deshalb unterstützt die Berliner Sparkasse den Berliner Sport, damit aus Nachwuchstalenten Spitzensportler werden.“
Wie gut die Berliner Athletinnen und Athleten in diesem Jahr in Form sind, haben sie in den vergangenen Monaten gezeigt. Bei Welt- und Europameisterschaften holten 35 Berliner*innen in 13 Sportarten bislang 47 Medaillen (13 x Gold, 13 x Silber und 21 x Bronze).
Tim Hecker: Der Kanute wird zum Bergsteiger
Einen WM- und einen EM-Titel steuerte Tim Hecker bei. Der Ausnahme-Kanute fühlte sich in diesem Jahr angesichts einer Berg- und Talfahrt wie ein Alpinsportler. „Mein Sportjahr 2022 war wie Bergsteigen: Angefangen mit einer Krankheit, körperlichen Problemen und Motivationsproblemen ging es von Wettkampf zu Wettkampf bergauf“, sagte Tim Hecker. „Am Ende der Saison stehe ich als Europameister, Europas Dritter und Weltmeister an der Spitze des Berges und hoffe, dass in der kommenden Saison ein noch größerer Berg auf mich wartet. Highlight war dieses Jahr für mich die Heim-EM in München, die einfach Spaß gemacht hat.“
Deborah Schöneborn: „Es fühlt sich an wie ein Aufbruch“
Die EM in München hob auch Langstrecken-Ass Deborah „Debbie“ Schöneborn, die EM-Gold mit dem Marathon-Team gewann, hervor: „Das Jahr 2022 war ein Auftakt nach Maß nach den Pandemie-bedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre. Es fühlt sich an wie ein Aufbruch. Für mich in besonderer Weise: Mit dem Vereins- und Teamwechsel haben meine Schwester Rabea und ich einen Schritt in die Professionalität gemacht. Die Europameisterschaft in München hat diesen Aufbruch im Sommer gekrönt. Den Marathon-Teamtitel mit den deutschen Mädels vor einem überragenden Heimpublikum zu holen, war einer der bisher schönsten Momente meiner Sportkarriere!“
Einmal Kanada und zurück: 14.000 Kilometer bis Paris 2024
Für Deborah Schöneborn und ihre Schwester Rabea steht nun eine intensive Vorbereitungszeit auf die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August 2024) in 662 Tagen bevor. Die Qualifikationszeit für Olympia will Deborah Schöneborn bei ihrem nächsten Marathon Mitte Februar 2023 in Sevilla auf jeden Fall unterbieten. Dafür läuft sie rund 145 Kilometer pro Woche, in den anderthalb Monaten vor dem Wettkampf sogar bis zu 200 Kilometer. Das heißt für die 28-Jährige: Noch etwa 94 Wochen und mindestens 14.000 Lauf-Kilometer bis Olympia 2024 – eine Laufstrecke von Deutschland nach Kanada und zurück.
Erfolgreiche OSP-Sportler*innen verabschiedet
Zahlreiche aktive OSP-Athletinnen und -Athleten ließen sich am Wannsee die Spezialitäten schmecken. Neben Tim Hecker und „Debbie“ und Rabea Schöneborn waren auch Lisa Gutfleisch (Rudern), Michelle Uhrig (Eisschnelllauf), Lou Massenberg (Wasserspringen), Ole Braunschweig (Schwimmen), Ali Lacin (Para-Leichtathletik) und Theo Reinhardt (Radsport) dabei. Gleich mehrere ehemalige Berliner Top-Sportler*innen wurden im Rahmen des OSP-Events verabschiedet. Mariama Jamanka (Bobsport), Elena Richter (Bogenschießen), Maria Picker und Patrick Kreisel (beide Wasserspringen) haben in den vergangenen Jahren ihre erfolgreichen Karrieren beendet und gehen jetzt neue Wege.
Fotos: Camera 4