Jacob Schopf, Leonie Kullmann und Julia Büsselberg sind Berlins Nachwuchssportler des Jahres 2016
Wasser marsch! Bei der Wahl der Berliner Nachwuchssportler des Jahres triumphieren wieder Talente, die auf oder im Wasser erfolgreich sind: Kanute Jacob Schopf, Schwimmerin Leonie Kullmann und Seglerin Julia Büsselberg wurden am Montag, 23.01., im Bluemax Theater am Potsdamer Platz für ihre herausragenden Leistungen im vergangenen Jahr geehrt. Ausgezeichnet wurden zudem die Berliner Eliteschüler des Sports 2016: Patrick Kreisel (Wasserspringen), Frederik Johne (Rudern) sowie Olaf Roggensack (Rudern). Den Berliner Schulsportpreis erhielt die Carl-von-Linné-Schule aus Lichtenberg für ihre Siege im Tischtennis und Schwimmen beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend trainiert für Paralympics“.
Er paddelt allen davon und einer großen Karriere entgegen: Jacob Schopf ist Berlins Nachwuchssportler des Jahres. Mit starken Leistungen trug das 17-jährige Talent vom Köpenicker Kanu Club (KKC) zum Kanu-Erfolgsjahr 2016 bei und kam seinem Traum von Olympia 2020 damit wieder ein Stück näher. Bei der Junioren- und U23-WM 2016 in Minsk feierte Jacob Schopf den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere: Im dramatischen Finale im Kajak-Einer über 1.000 m ließ der Jüngste des Endrundenfelds den Briten Magnus Gregory und den Südafrikaner Jan van der Westhuizen dank eines starken Endspurts hinter sich und wurde Junioren-Weltmeister. Auch im Kajak-Vierer paddelte er mit seinen Teamkollegen ins Finale und dort nur knapp an einer Medaille vorbei.
Wasser ist auch das Element der Zweitplatzierten, Nachwuchsschwimmerin Leonie Kullmann. Die 17-jährige Sächsin, die bei der SG Neukölln trainiert, hat 2016 erreicht, wovon die allermeisten in ihrem Alter nur träumen können: Sie nahm an den Olympischen Spielen in Rio teil. Die Rio-Qualifikation für einen Staffelplatz hatte Leonie Kullmann bei den German Open im Juli in Berlin perfekt gemacht – über 200 m Freistil schlug sie in persönlicher Bestzeit als Erste an. Als jüngste Schwimmerin im deutschen Team erreichte sie in Rio mit der 4×200-Meter-Staffel den zwölften Rang. Eine Medaille holte sie bei den Deutschen Schwimmmeisterschaften, wo sie über 200 m Freistil hinter Annika Bruhn und Sarah Köhler zu Bronze schwamm.
Auch die Drittplatzierte gilt in ihrer Sportart als eine der größten Nachwuchs-hoffnungen und ist bei der Wahl der Berliner Nachwuchssportler des Jahres ein bekanntes Gesicht: Seglerin Julia Büsselberg vom Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) erreichte im Vorjahr Platz eins und knüpfte anschließend nahtlos an ihre Erfolge an. Im Laser 4.7 gewann die 16-Jährige wie schon 2015 die Young European Sailing (YES) in Kiel sowie Silber beim Laser Youth Easter Meeting in Malcesine (Italien). Hinzu kamen ein Europacup-Triumph und der erste Sieg bei den
Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften in Travemünde. Bei der Jugend-WM in Kiel-Schilksee segelte Julia Büsselberg als einzige Deutsche in die Top Ten.
So werden Berlins Nachwuchssportler des Jahres gewählt
Für eine Nominierung ist es wichtig, dass die Athleten bereits vor Vollendung des 18. Lebensjahrs herausragende sportliche Leistungen erbracht haben. Zu den Auswahlkriterien zählen die Zugehörigkeit zu einem Berliner Sportverein, ein Erfolg bei Deutschen Meisterschaften oder die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Sind die Voraussetzungen erfüllt, werden daraus die zwölf Monatsgewinner ermittelt, die für die Wahl zum Nachwuchssportler des Jahres automatisch nominiert sind. Die Sieger werden dann durch eine Online-Wahl und durch die Stimmen einer vierköpfigen Expertenjury ermittelt. In der Jury saßen in diesem Jahr wieder Dr. Harry Bähr (Leiter Olympiastützpunkt Berlin), Dr. Thomas Poller (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Bereich Schulsport und Bewegungserziehung), Frank Schlizio (Abteilungsleiter Leistungssport beim Landessportbund Berlin) und Martin Seeber (Geschäftsführer TOP Sportmarketing Berlin). Beide Abstimmungsergebnisse (Online und Jury) werden in der Endabrechnung zu je 50 Prozent gewichtet.
„Eliteschüler des Sports“: Patrick Kreisel, Frederik Johne und Olaf Roggensack
Neben den Nachwuchssportlern des Jahres jubelten am Montagabend im Bluemax Theater auch drei Schüler der Berliner Eliteschulen des Sports. Sie wurden in der Kategorie „Eliteschüler des Sports“ ausgezeichnet. Neben sportlichen werden bei diesem Preis auch schulische Leistungen einbezogen. Für das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) wurde Wasserspringer Patrick Kreisel geehrt, der bei den Junioren-Europameisterschaften in Rijeka/Kroatien dreimal Gold gewann und bei den Junioren-WM in Kasan/Russland mit seinem Berliner Partner Lou Massenberg ebenfalls Gold (3m-Synchron) holte. Für die Flatow-Schule nahm Ruderer Frederik Johne den Preis entgegen. Frederik Johne wurde 2016 im Achter Junioren-Europameister in Trakai/Litauen und Junioren-Weltmeister in Rotterdam. Für die Sportschule im Olympiapark (Poelchau-Schule) wurde mit Olaf Roggensack ein weiterer Ruderer ausgezeichnet. Der Vierer des Junioren-Welt- und Europameisters von 2015 hatte vor und während der U23-WM mit gesundheitlichen Probleme zu kämpfen und wurde Fünfter.
Sonderpreis „Berliner Schulsport“ für Carl-von-Linné-Schule
Den zum zweiten Mal verliehenen Sonderpreis „Berliner Schulsport“ erhielt diesmal die Carl-von-Linné-Schule aus Lichtenberg, die 2016 bundesweit zu den erfolgreichsten Schulen bei „Jugend trainiert für Paralympics“ gehörte. Im April konnte sich das Tischtennis-Team der Schule im Bundesfinale gegen eine Schülermannschaft aus Göttingen durchsetzen. Im September holte sich auch das Schwimmteam der Schule vor Mannschaften aus Schwerin und Potsdam Platz eins beim Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Paralympics“. Die Schwimmförderung ist der Schule ein großes Anliegen: Seit neun Jahren organisiert sie den Carl-von-Linné-Cup für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung aus dem gesamten
Bundesgebiet. Zudem bietet sie in Kooperation mit dem Berliner Schwimmteam (Paralympisches Trainingszentrum Berlin) in den Klassenstufen 3 bis 7 je eine Schwimmerklasse als Profilierung im Fach Sport an.
Die Gewinner des Abends wurden u.a. von der Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, Sandra Scheeres, und dem Präsidenten des Landessportbundes Berlin, Klaus Böger, ausgezeichnet.
„Wir ermutigen sie, auf diesem Weg weiterzugehen“
LSB-Präsident Klaus Böger: „Mit der heutigen Ehrungsveranstaltung unterstreichen wir, dass die Förderung des Nachwuchssports eines der wichtigsten Anliegen des Landessportbundes Berlin ist. Wir zeichnen Athletinnen und Athleten aus, die Vorbilder sind, weil sie für ihre Erfolge hart trainiert haben. Wir ermutigen sie, auf diesem Weg weiterzugehen. Mit der Preisverleihung möchten wir zugleich auch deutlich machen, wo Grundlagen und Rahmenbedingungen für die Erfolge geschaffen werden: in den Schulen, die Sportunterricht nicht als fünftes Rad am Wagen behandeln, und in den Eliteschulen, die sportliche Karriere und schulische Ausbildung zugleich ermöglichen. Für die Sponsoren des heutigen Abends und der Aktion ‚Nachwuchssportler des Jahres‘ gibt es heute keinen Extra-Preis – ihnen gebührt aber ebenso viel Anerkennung und großer Dank.“
Die vom Landessportbund Berlin, Olympiastützpunkt Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie initiierte Wahl der Talente des Spitzensports sowie die heutige Auszeichnungsveranstaltung werden ermöglicht durch die Berliner Sparkasse und die Berliner Stadtreinigung (BSR).