Sofia, die Hauptstadt Bulgariens, war Austragungsort der diesjährigen Judo Europameisterschaft 2022. Mit Luise Malzahn (-78kg), Annika Würfel (-52kg) und Losseni Kone (+100) waren drei Athlet*innen dabei, die am Bundestützpunkt Berlin trainieren.
Luise Malzahn startete nach einem Freilos gegen die Italienerin Giorgia Stangherlin und siegte nach weniger als zwei Minuten mit Ippon. Im Poolfinale gegen die Portugiesin Patricia Sampaio gingen die beiden Kämpferinnen ins Golden Score. Auch wenn die Portugiesin bereits zwei Strafen hatte, verlor Luise Malzahn mit Waza-ari nach 4:41 min Kampfzeit. In der Trostrunde kämpfte Luise zunächst gegen die Ukrainerin Anastasya Turchyn. Nach reichlich einer Minute führte sie mit Waza-ari, die Ukrainerin glich jedoch eine Minute später aus. Sehr schnell ging Luise Malzahn jedoch im Boden weiter und erkämpfte mit einer Haltetechnik den zweiten Waza-ari. Damit stand sie im Kampf um Bronze gegen die Italienerin Alice Bellandi. Diese warf nach reichlich einer Minute Waza-ari, den sie erfolgreich verteidigte. Luise Malzahn wird damit EM-Fünfte. „Luise hat einen guten Wettkampf gemacht und einen guten 5. Platz erreicht. Es war schade, dass es nicht zur Medaille gereicht hat“, sagt Bundestrainer Claudiu Pusa. Für Luises nationale Konkurrentin Alina Böhm verlief das Turnier noch besser. Sie konnte sich am Ende den Europameistertitel sichern.
Auch Annika Würfel siegte in ihrem Auftaktkampf gegen Sofia Avesta aus Zypern. Nach reichlich einer Minute warf sie souverän mit Uchi-mata Waza-ari und setzte einen Haltegriff nach. Gegen die WM-Dritte Gefen Primo aus Israel ließ sie sich jedoch nach fast zwei Minuten aus dem Gleichgewicht bringen und verlor mit Ippon. Damit schied sie aus dem Turnier aus.
Im Schwergewicht kämpfte Losseni Kone gegen den Olympia-Zweiten in Tokio Guram Tushishvili aus Georgien. Er ging hochmotiviert in den Kampf und hatte dem Georgier zwei Strafen abgetrotzt. „Er war sich seiner Power bewusst und hat das auch den Geogier spüren lassen“, sagt Bundestrainer Daniel Gürschner. Im Golden Score nach insgesamt viereinhalb Minuten Kampfzeit setzte sich der Georgier dann doch mit Waza-ari durch und Losseni Kone schied aus. Neben Losseni startete im Schwergewicht auch Bronzemedaillengewinner in Tokio 2020, Johannes Frey, der sich die Silbermedaille erkämpfen konnte.