Die deutsche Frauen-Staffel mit Gina Lückenkemper (SCC Berlin) hat bei der Leichtathletik-WM in Eugene den Medaillenbann gebrochen und sich am Wochenende überraschend Bronze über 4×100 m gesichert. In 42,03 Sekunden musste sich Lückenkemper zusammen mit Tatjana Pinto, Alexandra Burghardt und Rebekka Haase nur den USA (41,14 Sek) und Jamaika (41,18 Sek) geschlagen geben. Schlussläuferin Haase konnte auf der Zielgeraden erfolgreich den Angriff der Nigerianerin Nzubechi Nwokocha abwehren. Es folgten rauschende Freudenszenen im „Hayward Field“-Stadion. „Es ist unglaublich, ich bin unfassbar stolz auf uns alle. Ich wusste, was mein Job ist“, freute sich Haase. Und auch Lückenkemper äußerte sich glücklich in ihrer unnachahmlichen Art: „Das sah so geil aus. Als ich Becki den Stab in Hand gedrückt habe, wusste ich, was möglich ist. Ich habe so einen Adrenalinschub bekommen, dass ich am liebsten Hand in Hand mit ihr weiter gestürmt wäre.“ Am Mikrofon des ZDF sprach Lückenkemper vom „Glück der Tüchtigen“ und kommentierte das Erreichte noch mit „Endlich! Endlich!“.
Die 4×400-m-Staffel mit der Berlinerin Alica Schmidt hatte die Abschlussrennen leider verpasst. Corinna Schwab, Elisa Lechleitner, Judith Franzen und Schlussläuferin Schmidt landeten in 3:30,48 Minuten auf Platz sechs ihres Vorlaufs. In der Endabrechnung wurde die DLV-Auswahl Elfte unter 14 gewerteten Staffeln.
Speerwerfer Julian Weber belegte wie bereits bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr auch diesmal den vierten Platz und warf 86,86 m.
Diskuswerfer Torben Brandt scheiterte mit seinen deutschen Teamkameraden bereits in der Qualifikation. Geschwächt durch eine Corona-Infektion kam er mit 54,11 m leider nicht über Rang 29 unter 30 Startern hinaus.
Marc Koch kam in der 4x400m-Staffel der Herren mit Marvin Schlegel, Manuel Sanders und Patrick Schneider in 3:04,21 min auf Rang elf aller Teams.
Alina Reh hat im zweiten Vorlauf über 5.000 m eine gute Leistung gezeigt, verpasste aber das Finale. Für sie war jedoch allein die WM-Teilnahme etwas besonderes. Noch im Frühjahr war ein WM-Start nicht denkbar, denn aufgrund einer Herzmuskelentzündung durfte sie drei Monate lang nicht trainieren. Überraschend lief die 25-Jährige dann Mitte Juni in Oslo mit 15:06,29 Minuten die WM-Norm über 5.000 Meter.