Foto: Tilo Wiedensohler/ Camera 4
BERLIN. Die Sportmetropole feierte mit einer großen Party ihre CHAMPIONS 2022: Sprint– Europameisterin Gina Lückenkemper und Radrennfahrer Simon Geschke wurden am Samstag vor mehr als 1400 Gästen in der Estrel Convention Hall als Sportlerin und Sportler des Jahres 2022 mit den goldenen CHAMPIONS–Bären ausgezeichnet. Über das „Triple–Double“ jubelte der 1. FC Union Berlin. Zum dritten Mal in Folge wählten die Berlinerinnen und Berliner die Bundesliga–Fußballer zur Mannschaft des Jahres und Coach Urs Fischer zum Trainer des Jahres.
Gina Lückenkemper: „Auszeichnung eine große Ehre in einem wahnsinnig intensiven Jahr“
„Von den Berlinerinnen und Berlinern trotz dieser großen Konkurrenz zur Sportlerin des Jahres gewählt zu werden, bedeutet mir sehr viel“, sagte Gina Lückenkemper vom SCC Berlin. „Diese Auszeichnung ist eine große Ehre in einem wahnsinnig intensiven Jahr“. Deutschlands schnellste Frau hat sich im Sommer zu Europas Sprint–Königin gekrönt und bei der EM in München nach den 100 Metern trotz einer Verletzung auch mit der Staffel das 4×100–Meter–Finale gewonnen. „Ich bin echt traurig – sehr gern hätte ich vor Ort mitgefeiert“, verriet die 26 Jahre alte Ausnahme–Athletin, die sich in Florida (USA) mit ihrer internationalen Trainingsgruppe des US–amerikanischen Coaches Lance Brauman auf die neue Saison vorbereitet. Für Gina Lückenkemper nahmen ihre Eltern den Preis entgegen.
Bei der Wahl der Berliner Sportlerinnen des Jahres 2022 landete Elena Semechin (Berliner Schwimmteam) diesmal auf Platz zwei. Die Para–Schwimmerin, die im Vorjahr und 2019 die CHAMPIONS–Wahl gewonnen hat, holte in diesem Jahr WM–Silber über 100 Meter Brust – mitten in ihrer Chemo–Therapie und nur wenige Monate, nachdem ihr ein Gehirntumor entfernt worden war. Wasserspringerin Lena Hentschel (Berliner TSC), die 2022 unter anderem Europameisterin (3m–Synchron) wurde, landete bei der CHAMPIONS–Wahl auf Platz drei.
Simon Geschke: „Dieser CHAMPIONS–Titel ist der krönende Jahresabschluss“
In Frankreichs Bergen fuhr sich der gebürtige Ost–Berliner Simon Geschke in diesem Sommer in die Herzen vieler Radsport–Fans. Mit viel Leidenschaft verteidigte der 36–Jährige bei der Tour de France neun Tage lang das legendäre Bergtrikot – und verpasste den Gesamtsieg in der Bergwertung denkbar knapp. Erst auf der letzten Berg–Etappe verlor Simon Geschke das gepunktete Trikot. „Dieser CHAMPIONS–Titel ist der krönende Jahresabschluss in einem wirklich besonderen Sportjahr“, sagte Simon Geschke, der mittlerweile in Freiburg lebt und für die CHAMPIONS–Gala mit seiner Frau nach Berlin gekommen war. Hinter Geschke sicherten sich
Kanute Tim Hecker (SC Berlin–Grünau), der 2022 den WM– und den EM–Titel gewann, und der in Berlin lebende Speerwurf–Europameister Julian Weber (USC Mainz) die Plätze zwei und drei.
2019, 2021, 2022: 1. FC Union zum dritten Mal mit CHAMPIONS–Doppelpack
Nach 2019 und 2021 (2020 wurden die größten Berliner Sportidole, die seit 1979 mit überragenden Leistungen triumphiert hatten, gesucht) jubelten die Fußballer des 1. FC Union Berlin auch in diesem Jahr gleich doppelt. Das Team wurde von den Berlinerinnen und Berlinern und einer Expertenjury vor Basketball–Meister ALBA Berlin und Eishockey–Meister Eisbären Berlin erneut zur Mannschaft des Jahres gewählt. Und Berlins Trainer des Jahres 2022 trainiert auch diesmal die Mannschaft des Jahres: Union–Trainer Urs Fischer machte das „Triple–Double“ perfekt und sicherte sich wie 2019 und 2021 den goldenen CHAMPIONS–Bären in der Kategorie „Trainer*in/Manager*in“ vor den Meistertrainern Serge Aubin von den Eisbären Berlin und Israel González von ALBA Berlin.
Juniorsportler*innen des Jahres 2022: Große Bühne für fünf Talente
Zu Beginn der Gala gehörte die große CHAMPIONS–Bühne den großen Talenten aus der Sportmetropole. Gewichtheberin Antonia Helena Ackermann (20 Jahre; 3. Platz Junioren–WM, 2 Mal Platz 1 Junioren–EM), Seglerin Linda Josefine Hensel (18 Jahre; 2. Platz U19–WM), Bogenschützin Elina Idensen (19 Jahre; 2. und 5. Platz Junioren–EM), Judoka Annika Würfel (22 Jahre; 3. Platz U23–EM) und Skateboarderin Lilly Stoephasius (15 Jahre; 3. Platz World Skate Games) sind Berlins Juniorsportler*innen des Jahres. Die Preisträgerinnen erhielten neben den Berliner Bären auch eine Prämie in Höhe von 500 Euro von CHAMPIONS–Partner Berliner Sparkasse.
Special Olympics World Games 2023 Berlin – Vorfreude auf das Highlight im kommenden Jahr
Auf Berlins Sportparty des Jahres wurden indes nicht nur die aktuellen Erfolge gefeiert – es wurde auch der Blick nach vorn gerichtet: auf die Special Olympics World Games 2023. Vom 17. bis 25. Juni 2023 werden 7000 Sportler*innen aus 190 Nationen beim weltweit größten inklusiven Sportfest in Berlin starten. „Die Ehrung der Berliner CHAMPIONS ist jährlich ein Highlight im Berliner Sportkalender. Im nächsten Jahr werden die Special Olympics World Games ein weiterer Höhepunkt sein. Für uns sind die Weltspiele ein Meilenstein, um mehr Sichtbarkeit und Teilhabe für Menschen mit geistiger Behinderung zu schaffen“, sagte Sven Albrecht,
Geschäftsführer von Special Olympics Deutschland und des Organisationskomitees der Weltspiele. „Dass die Special Olympics bei der CHAMPIONS-Gala integriert wurden, ist ebenso ein Schritt für mehr Inklusion. Und wer weiß, vielleicht werden ja auch irgendwann einmal Special Olympics-Sportler*innen hier ausgezeichnet.“ Tickets für die Groß-Veranstaltung im kommenden Jahr sind seit dem 1. Dezember erhältlich: www.berlin2023.org/tickets.
Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis für den FC Internationale Berlin
Die Special Olympics standen in diesem Jahr auch im Zentrum des Manfred von Richthofen- Solidaritätspreises. Auf der CHAMPIONS-Bühne erhielt der FC Internationale Berlin die begehrte Auszeichnung, die mit einer finanziellen Zuwendung von CHAMPIONS-Partner SPIELBANK Berlin in Höhe von 5000 Euro verbunden ist. Der Verein aus Berlin-Schöneberg baut gerade sein Trainings- und Wettkampf-Angebot für Menschen mit geistiger Behinderung aus, schult Übungsleiter*innen, schafft auf der Vereins-Webseite ein Segment in leichter Sprache und steht so vorbildlich für mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung.
Sonderpreis der Sportmetropole: Vier Idole verabschiedet / 127 Medaillen „im Gepäck“
Mit stehenden Ovationen wurden auf der CHAMPIONS-Gala Marcus Groß (33), Martin Häner (34), Patrick Hausding (33) und Ronald „Ronny“ Rauhe (41) gefeiert. Die vier Berliner Sport-Idole haben ihre großartigen Karrieren beendet. Nun wurden sie im Estrel feierlich verabschiedet und mit dem Sonderpreis der Sportmetropole ausgezeichnet. Gemeinsam gewannen sie 127 internationale Medaillen (Olympia, WM, EM). Marcus Groß ist Olympiasieger im Zweier- und Vierer-Kajak und wurde zweimal Weltmeister. „Mr. Wasserspringen“ Patrick Hausding holte drei Olympia- und vier WM-Medaillen (Weltmeister 2013) und feierte allein 17 EM-Titel (insgesamt 37 EM-Medaillen). Martin Häner gewann unter anderem mit dem Hockey-Nationalteam Olympia-Gold und Olympia-Bronze sowie sechs weitere internationale Medaillen. Kanute Ronald „Ronny“ Rauhe nahm an sechs Olympischen Spielen teil, sicherte sich zwei Olympiasiege und gewann allein 16 WM- und 15 EM-Titel.
Weitere Informationen unter www.champions-berlin.de.
Text: Sven Ibald