Die BR Volleys haben sich am Samstagabend zwei Matchball-Spiele zum Finaleinzug um die Deutsche Meisterschaft gesichert. Das erste Playoff-Halbfinale gegen die United Volleys Rhein-Main entwickelte sich zu einem packenden Duell zweier ebenbürtiger Mannschaften, dessen Endergebnis von 3:0 (33:31, 25:23, 25:17) wesentlich deutlicher klingt, als es der Spielverlauf letztlich war. Nur zu gern würde der Deutsche Meister auf dem Weg zur Titelverteidigung schon am Ostersonntag in Frankfurt diese „best of three“-Serie für sich entscheiden.
Keine Überraschungen gab es an diesem Abend in der Startformation von Cheftrainer Roberto Serniotti zu vermelden. Der Italiener vertraute auf den formstarken Carroll sowie Kromm, Schott, Okolic, Vigrass, Zhukouski und Libero Perry.
Aus einer zunächst wackligen Annahme um den Australier resultierte ein früher Rückstand (5:8). Aber mit den Flatter-Aufschlägen von Youngster Ruben Schott kämpften sich die Berliner so langsam in den ersten Satz (10:11). Kapitän Robert Kromm kam auch allmählich auf Betriebstemperatur und sorgte nach dem verschenkten Danke-Ball von Aciobanitei für den Ausgleich (12:12). Im Gleichschritt ging es Richtung Satzende bis Schott nach Abwehr von Perry fulminant für das Break und die Initialzündung sorgte (19:17). Nun zogen die BR Volleys davon und erspielten sich vier Satzbälle (24:20). Die jungen Wilden aus Frankfurt warfen sich aber fortan in jeden Ball und griffen mit viel Selbstvertrauen an, während den Serniotti-Schützlingen die letzte Konsequenz fehlte (24:24) Nach insgesamt elf Satzbällen erlöste Okolic sein Team und die Fans – der so wichtige Durchgang eins blieb in der Hauptstadt (33:31).
Die Abwehrschlacht aus der Endphase des ersten Spielabschnitts setzte sich nun fort. Die Hauptschiedsrichterin Ute Fischer hatte keinen leichten Job und so machte sich bei all den umkämpften Ballwechseln Hektik auf beiden Bänken breit (8:7). Der Hauptstadtclub hatte sich weiterhin Aciobanitei als Schwachpunkt in der Annahme ausgeschaut, aber Kromm und Co ließen, anders als noch in der Champions League, den letzten Druck im Aufschlag vermissen (15:16). Kurzzeitig zogen die Berliner das Tempo an (20:17), wurden jedoch erneut von den Uniteds eingefangen, als der eingewechselte Tulley seinen australischen Landsmann Carroll blockte (21:21). Dann erwies sich die Einwechslung von Steven Marshall als Glücksgriff, sein Aufschlag bescherte das Break (23:21). Erst verwandelte Carroll die Linie herunter und ließ seinen Coach zum kurzen Jubellauf ansetzen, dann vollstreckte Schott zur 2:0-Satzführung, woraufhin Manager Niroomand energisch beide Fäuste ballte (25:23).
Der Abnutzungskampf setzte sich fort, nur dass dieses Mal die BR Volleys ganz zur Freude des „7. Mann“ vorlegten (8:4). Wieder schnupperten die Gäste von Trainer Michael Warm am Ausgleich, nachdem Kapitän Dünnes die längste Rallye des Abends überlegt abschloss (11:9). Perry entfachte mit seinen Abwehraktionen immer wieder Szenenapplaus, während Routinier Bauer es auf der anderen Netzseite verstand, die Stimmung mit krachenden Schnellangriffen abzukühlen (16:12). Der Serbe Okolic, der sich in den letzten Wochen zur unverzichtbaren Stütze entwickelt hat, blockte dann gleich zweifach zur Vorentscheidung (21:14). Der Widerstand der Uniteds war endlich gebrochen und ein Aufschlagfehler von Dünnes beendete ein zeitweise zähes Volleyballspiel zugunsten des Deutschen Meisters (25:17).
United-Zuspieler Jan Zimmermann haderte nach dem Spiel mit den verpassten Gelegenheiten: „Der Frust sitzt heute schon tief. Am Ende entscheiden immer Kleinigkeiten. Wir verpassen dann eine Chance, einen Ball und das trotz unserer Wahnsinns-Abwehr. Gut ist, dass wir Playoffs spielen und dort jedes Match, anders als im CEV-Cup, von Null beginnt. Wir werden zuhause alles versuchen.“
Auch Ruben Schott fand anerkennende Worte für seine Nationalmannschaftskollegen auf der anderen Netzseite: „Das Spiel lief, wie wir es erwartet hatten. Die fünf Sätze gegen Moskau hatten wir auch noch ein wenig in den Beinen. Frankfurt war einmal mehr in der Abwehr extrem stark und hat uns das Leben schwer gemacht. Wir konnten dann im dritten Satz besser im Block zupacken und so dominieren. Jetzt wollen wir schon in Frankfurt diese Serie entscheiden.“ Am Ostersonntag (16. April um 16.00 Uhr) haben die BR Volleys in der Fraport Arena den ersten Matchball, um den Halbfinaleinzug perfekt zu machen. Kurzentschlossene können sich unter www.7-mann.de noch bis morgen zur Fanfahrt ins Rhein-Main-Gebiet anmelden.