Nur noch 100 Tage! Am 26. Juli werden die Olympischen Spiele 2024 in Paris mit einer
großen Open-Air-Feier auf der Seine eröffnet. Am 28. August 2024 folgen die Paralympischen Spiele
in Frankreichs Hauptstadt. Die Vorfreude in der Sportmetropole Berlin wird immer größer. Mehr als
60 Berliner Athletinnen und Athleten starten voraussichtlich in Paris. Für Schwimm-Weltmeisterin
Angelina Köhler und viele ihrer Berliner Kolleginnen und Kollegen erfüllt sich dann „ein ganz, ganz
großer Kindheitstraum“.
Rund um den Globus buhlen Sportler*innen aus der ganzen Welt gerade um die begehrten Olympia-
Tickets. Mittendrin: das TEAM BERLIN. „100 Tage vor Paris 2024 verfolgen mehr als 100 Berliner
Sportlerinnen und Sportler das große Ziel der Teilnahme an Olympischen und Paralympischen
Spielen“, sagt Dr. Harry Bähr, Leiter des Olympiastützpunkts Berlin, am heutigen Mittwoch [17. April
2024] bei einem Empfang in der Botschaft Frankreichs in Berlin. „Die Berlinerinnen und Berliner
kommen aus 22 olympischen und sieben paralympischen Sportarten. Diese Zahlen verdeutlichen
erneut die Vielfalt des Sports in der Sportmetropole Berlin und eröffnen zugleich die Perspektive, dass
‚60plus‘ Berliner Athletinnen und Athleten in Paris an den Start gehen.“ Der Olympiastützpunkt werde
nun die Kräfte bündeln, um möglichst vielen der mehr als 100 Sportlerinnen und Sportler den Weg
nach Paris zu ermöglichen.
Der französische Botschafter François Delattre drückt dem TEAM BERLIN die Daumen: „Den Berliner
Athletinnen und Athleten wünsche ich ganz viel Glück und Erfolg. Ganz Frankreich befindet sich in
großer Vorfreude auf die Olympischen und Paralympischen Spiele, die in Paris und zahlreichen
weiteren französischen Orten ausgetragen werden.“ [Zitate in voller Länge nachfolgend]
Auch Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport, freut sich auf die beiden Großereignisse: „Wir
können es kaum erwarten, dass die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris beginnen. Die
Sportmetropole Berlin wird sich mit einem Berliner Abend im Deutschen Haus sowohl bei Olympia als
auch bei den Paralympics in Paris präsentieren. Ich drücke allen Berliner Sportlerinnen und Sportlern
die Daumen und wünsche uns allen ein hervorragendes und friedliches Sportfest der Superlative.“
Friedhard Teuffel, Direktor des Landessportbunds Berlin, betont die Bedeutung der Groß-Events und
des Spitzensports für den Sport in Berlin: „Die Spiele in Paris werden sicher auch wieder auf den
Breitensport ausstrahlen, als Inspiration und Motivation. Wir haben nach den herausragenden
Leistungen zum Beispiel bei der Basketball-WM, der Handball-EM, der Hockey-WM oder im Volleyball
gesehen, dass gerade viele junge Menschen neu in die Vereine kommen. Das zeigt die vitale
Verbindung von Spitze und Breite.“
Angelina Köhler: Ohne Druck von Traum zu Traum
Mit ihrem großen Coup in Doha hat Angelina Köhler von der SG Neukölln ihr Paris-Ticket bereits in der
Tasche. Im Februar gewann die 23 Jahre alte Schwimmerin WM-Gold über 100 Meter Schmetterling
(56,28 Sekunden) und krönte sich damit zur ersten deutschen Weltmeisterin im Becken seit 15 Jahren.
Zuletzt hatte ihre Berliner „Kollegin“ Britta Steffen 2009 in Rom WM-Gold (50 und 100 m Freistil)
gewonnen. „Berlin ist meine Heimat. Ich liebe Berlin über alles. Dass ich wieder Gold für Berlin holen
kann, Gold für Deutschland, ist ein Traum“, hatte Angelina Köhler nach dem Triumph geschwärmt. In
der französischen Botschaft macht sie am heutigen Mittwoch deutlich, wie sehr sie sich nun darauf
freut, einen weiteren sehnlichen Wunsch ihrer Jugend zu erfüllen. „Auch weil ich die Spiele 2021
leider aufgrund meiner Corona-Infektion verpasst habe, bedeutet mir die Teilnahme an den
Olympischen Spielen sehr viel – damit erfüllt sich ein ganz, ganz großer Kindheitstraum“, erzählt
Angelina Köhler. „Nach der WM bin ich eigentlich ganz entspannt, weil das ein Riesen-Erfolg war und
ich mir jetzt keinen Druck machen muss. Ich freue mich auch ganz besonders auf die Stadt. Ich war
noch nie in Paris und freue mich darauf, nach meinem Rennen die Stadt zu erkunden – und natürlich
auch aufs Essen.“ Ihre nächsten Stationen: Die „Berlin Swim Open 2024“ am kommenden
Wochenende und die Deutschen Meisterschaften. Bei den Titelkämpfen in der Schwimm- und
Sprunghalle im Europasportpark (SSE) hat Angelina Köhler die finale Chance, sich ein Olympiaticket
über eine weitere Strecke zu sichern.
Julian Weber: „Meine schönsten und erfolgreichsten Olympischen Spiele“
Mit frischen Eindrücken von Paris kam Julian Weber in die französische Botschaft in Berlin. Für
Shootings mit seinem Ausrüster weilte der 29 Jahre alte Speerwurf-Europameister für vier Tage in der
Stadt der Spiele. „Ich freue mich unglaublich auf Olympia in Paris. Ich bin mir sicher, dass das meine
schönsten und erfolgreichsten Olympischen Spiele werden können“, schwärmt der 1,90 Meter große
Athlet, der seit drei Jahren in Berlin lebt und vom OSP betreut wird, mit seinem Trainer Burkard Looks
in Potsdam die Speere fliegen lässt und für seinen Heimatverein USC Mainz startet. Bei den
Olympischen Spielen in Tokio belegte er 2021 mit 85,30 Metern den undankbaren vierten Platz. Für
Bronze fehlten dem Deutschen Meister der vergangenen drei Jahre lediglich 14 Zentimeter. Julian
Weber: „Ich will in Paris um die Medaille kämpfen und freue mich darauf, diesen besonderen Moment
mit meiner Familie teilen zu können.“ Seine Freundin, seine Eltern, seine Schwester und sein Neffe
werden nach Paris reisen. Julian Weber selbst muss für sein Olympia-Ticket weiter Top-Leistung
bringen – und gesund bleiben: Die Olympianorm (85,50 Meter) hat der Europameister erfüllt (88,72
Meter), zudem gehört er aktuell zu den drei deutschen Speerwerfern mit den weitesten Würfen, die
vom Deutschen Leichtathletik-Verband für Olympia nominiert werden.
Martin Zwicker: Dritte Spiele, zweite Medaille?
Von seinem Nationaltrainer (im Juni) nominiert werden muss auch noch Hockey-Weltmeister Martin
Zwicker. Der deutsche Führungsspieler, mit 37 Jahren ältester Akteur im Team, hat bereits 315
Länderspiele bestritten und zweimal an Olympischen Spielen teilgenommen. In Tokio wurden die
deutschen Hockey-Asse 2021 Vierter, in Rio holte das Team 2016 Bronze. Die Spiele in Paris wären für
Martin Zwicker die letzten – und erneut würde der Routinier mit der deutschen Auswahl als Mitfavorit
auf Medaillenjagd gehen. Schließlich startet Deutschlands Hockey-Nationalmannschaft als
amtierender Weltmeister in Paris. „Meine Erwartungen und die der Mannschaft für Paris sind groß.
Die Spiele finden in Europa statt – und die Sportwelt lechzt nach diesem Event, vor allem nach den
Spielen in Tokio“, sagt Martin Zwicker. „Für die Chance, für die Mannschaft nominiert zu werden,
muss nun jeder Einzelne sich optimal und gewissenhaft vorbereiten, um im bestmöglichen Zustand
nach Paris reisen zu können.“
Felicia Laberer: Start in den Qualifikations-Endspurt
Obwohl ihre Spiele in Paris erst rund vier Wochen nach Olympia beginnen, ist Felicia Laberer bereits in
wenigen Tagen gefordert. Die erfolgreiche Berliner Para-Kanutin muss bei der nationalen Qualifikation
die Olympia-Norm erfüllen und im Mai bei der WM in Szeged (Ungarn) mindestens Achte werden, um
sich ihren Traum von den zweiten Paralympics zu erfüllen. Über die 200 Meter holte die 22-Jährige,
die erst mit 16 Jahren zum Kanu-Rennsport gekommen ist, in Tokio sensationell Bronze. Felicia
Laberer: „Ich habe noch nie so viel und so gut wie in dieser Saison trainieren können, deshalb erhoffe
ich mir viel bei den Spielen.“
TEAM BERLIN: Medaillen-Gewinner*innen und neue Gesichter
Zu den Paris-Kandidatinnen und Kandidaten aus der Sportmetropole gehören neben Schwimmerin
Angelina Köhler, Para-Kanutin Felicia Laberer, Speerwerfer Julian Weber und Hockey-Ass Martin
Zwicker, die heute in der französischen Botschaft zu Gast waren, neue Gesichter und Medaillen-
Gewinner*innen wie Paralympics-Siegerin Elena Semechin (Schwimmen), Kanu-Weltmeister Tim
Hecker, das Bahnrad-Duo Robert Förstemann und Thomas Ulbricht, Wasserspringerin Lena Hentschel
und Skateboarderin Lilly Stoephasius, 2021 in Tokio mit 14 Jahren jüngste deutsche Olympia-Starterin.
Für die 31 Jahre alte Breakerin Sanja Jilwan Rasul könnte sich erstmals der Traum von Olympischen
Spielen erfüllen – Breaking feiert in Paris seine Olympia-Premiere.
Die Olympischen Spiele 2024 werden am 26. Juli eröffnet. Die Wettkämpfe beginnen bereits zwei Tage
vor der Zeremonie mit den ersten Rugby- und Fußballspielen. Die letzten Olympia-Medaillen werden
am 11. August, dem Tag der Abschlussfeier, vergeben. Rund 10.500 Sportler*innen aus 206 Ländern
kämpfen in Paris in 32 Sportarten (48 Disziplinen) um Medaillen. Das deutsche Olympia-Team umfasst
voraussichtlich mehr als 400 Athletinnen und Athleten. Am 28. August 2024 wird Paris dann rund
4.400 der weltbesten paralympischen Athletinnen und Athleten zu den Paralympischen Spielen 2024
begrüßen, darunter rund 130 deutsche, und damit zum ersten Mal Paralympische Sommerspiele
austragen. Sportler*innen aus über 180 Nationen werden in 549 verschiedenen Wettbewerben in 22
Sportarten antreten. Die Spiele enden am 8. September 2024.
ZAHLEN – DATEN – FAKTEN – ZITATE
Olympische Spiele – 26. Juli bis zum 11. August 2024
Bereits zum dritten Mal in der Geschichte Olympischer Spiele ist die französische Hauptstadt Paris
vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 Gastgeber des weltweit größten Sportevents. Insgesamt werden
rund 10.500 Sportler*innen aus 206 Ländern in Paris vertreten sein und in 32 Sportarten (48
Disziplinen) um Medaillen kämpfen. Neu im Programm ist die Tanzsportart „Breaking“.
Das sind die 32 Sportarten bei den Olympischen Spielen 2023 in Paris: Badminton, Basketball (Halle
und 3×3), Bogenschießen, Boxen, Fechten, Fußball, Gewichtheben, Golf, Handball, Hockey, Judo,
Kanusport (Kanurennsport und Kanuslalom), Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, Radsport (Straße,
Bahn, BMX, Mountainbike), Reiten, Ringen, Rudern, Rugby, Schießen, Schwimmsport
(Wasserspringen, Wasserball, Freiwasser- und Synchronschwimmen), Segeln, Skateboard,
Sportklettern, Surfen, Taekwondo, Tanzsport (Breaking), Tennis, Tischtennis, Triathlon, Turnsport
(Kunstturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Trampolinturnen), Volleyball (Halle und Beach).
Die Spiele stehen unter dem Motto „Games Wide Open“ (französisch: „Ouvrons grands les Jeux“) –
der Slogan folgt dem Konzept, die ganze Stadt zu einer Open-Air-Arena werden zu lassen und den
Geist der Spiele mit möglichst vielen Menschen teilbar zu machen.
Paralympische Spiele – 28. August bis zum 8. September 2024
Die rund 4.400 Athlet*innen aus über 180 Nationen werden in 549 verschiedenen Wettbewerben in
22 Sportarten antreten: Blindenfußball, Boccia, Goalball, Para Badminton, Para Bogensport, Para
Dressursport, Para Gewichtheben, Para Judo, Para Kanu, Para Leichtathletik, Para Radsport, Para
Rudern, Para Schwimmen, Para Sportschießen, Para Taekwondo, Para Tischtennis, Para Triathlon,
Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis und Sitzvolleyball.
Medaillen-Bilanz TEAM BERLIN
In Tokio sicherte sich das TEAM BERLIN 2021 (69 Sportler*innen) in den olympischen und
paralympischen Wettkämpfen 13 Medaillen (1 Gold, 2 Silber, 10 Bronze). In Rio gewann das TEAM
BERLIN 2016 (61 Sportler*innen) bei Olympia 18 und bei den Paralympics vier Medaillen. Mehr
Edelmetall brachten Berliner Olympia-Sportler*innen zuletzt 1996 aus Atlanta (20 Medaillen) zurück in
die Hauptstadt. 2012 in London waren es neun Olympia- und 13 Paralympics-Medaillen gewesen.
„Wir freuen uns sehr auf den Sportsommer 2024 im Herzen Europas“
François Delattre, Botschafter Frankreichs in Deutschland: „Den Berliner Athletinnen und Athleten
wünsche ich ganz viel Glück und Erfolg. Ganz Frankreich befindet sich in großer Vorfreude auf die
Olympischen und Paralympischen Spiele, die in Paris und zahlreichen weiteren französischen Orten
ausgetragen werden. Bis zum Start der Spiele sind es nur noch 100 Tage! Ich möchte dem
Olympiastützpunkt Berlin ganz herzlich danken, dass das TEAM BERLIN in der Französischen Botschaft
vorgestellt wird. Wir freuen uns sehr auf den Sportsommer 2024 im Herzen Europas, der von der
Fußball-EM in Deutschland und den Olympischen und Paralympischen Spielen in Frankreich geprägt
sein wird. Für Frankreich und Deutschland wird es eine wunderbare Gelegenheit sein, gemeinsam
diese großen Sportfeste zu feiern und ihre Zusammenarbeit in diesem Bereich zu intensivieren –
natürlich im Sinne der Erklärung zur Festlegung ökologischer und sozialer Standards für die
Ausrichtung von Sportereignissen, die von der deutschen und der französischen Sportministerinnen
am 13. März dieses Jahres in Paris unterzeichnet wurde. Ouvrons grands les Jeux!“
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Sven Ibald
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