Der Beitrag des Sports für den Zusammenhalt in Berlin war Thema der Gesprächsrunde „Olympia hautnah“ der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin am 15. November 2018 im Ludwig Erhard Haus. Berlins Sport-Staatssekretär Aleksander Dzembritzki, Kaweh Niroomand, Sprecher der Berliner Profivereine und Geschäftsführer der BR Volleys, sowie die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu waren sich dabei einig: Der Sport in der Hauptstadt ist grundsätzlich gut aufgestellt, er prägt die Stadtgesellschaft und stärkt den Zusammenhalt. Aber: Das kann durchaus noch besser werden.
Eine wesentliche Rolle spielt dabei, dass sich der Sport stärker öffnet, vernetzt und weitere Brücken in die Gesellschaft schlägt. „Der Sport reicht als Klammer bereits in viele Bereiche hinein“, so Staatssekretär Dzembritzki. Zugleich sei aber ein „neues Denken“ notwendig. Der Sport müsse sich noch stärker Partner in anderen gesellschaftlichen Bereichen suchen und für Projekte ins Boot holen. Zudem müsse das Vereinsmonopol aufgebrochen und Aktionen geschaffen werden, bei denen unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft gemeinsam Sport getrieben werde. Das sah auch Kaweh Niroomand so: „Initiativen außerhalb des organisierten Sports dürfen nicht verteufelt werden.“ Vielmehr müsse es darum gehen, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Gut aufgestellt ist Berlin nach Ansicht von Dzembritzki und Niroomand auch für Sportgroßveranstaltungen. Dass die Stadt hier einen guten Ruf hat, zeigte nicht nur die Leichtathletik-Europameisterschaft im Sommer, sondern jüngst auch die Vergabe der Special Olympics 2023 an Berlin – diese seien ein Gewinn für die Stadt. Bevor es später zu einer Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele kommen kann, ist es noch ein langer Weg – auch, weil die Skepsis in der Bevölkerung in Sachen Olympia aktuell groß ist. Dzembritzki machte klar: Berlin werde nicht mehr in Konkurrenz mit anderen deutschen Städten um die Olympiabewerbung gehen. Sondern es müsse eine gemeinsame nationale Bewerbung geben, falls der Sport es will mit Berlin als zentralem Austragungsort.
Olympiateilnehmerin Annika Schleu kann die verbreitete Skepsis nachvollziehen: „Olympische Spiele werden leider nicht mehr mit den Olympischen Werten in Verbindung gebracht, sondern nur noch mit dem, was schiefgelaufen ist.“ Kaweh Niroomand betonte deshalb: „Eine mögliche Bewerbung muss von der Zivilgesellschaft getragen werden – sie muss verankert sein in der Stadtgesellschaft. Dazu muss klar sein, dass Olympische Spiele die Lebenssituation in der Stadt verbessern. Nur, wenn die Zivilgesellschaft eine Bewerbung trägt, hat sie auch eine Chance.“ Staatssekretär Dzembritzki ergänzte: „Olympia muss für die Stadt eine echte Rendite abwerfen, dann wird auch die Stadtgesellschaft überzeugt werden können.“
Im Rahmen der Veranstaltung wurden Karla und Henning Opitz vom Berliner DOG-Präsidenten Dr. Richard Meng für ihre 30-jährige Mitgliedschaft in der Olympischen Gesellschaft geehrt.
Alexander Dorner
Vizepräsident
Deutsche Olympische Gesellschaft Landesverband Berlin e.V.
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