Bei der Wahl der Berliner Nachwuchssportler des Jahres stehen auch diesmal wieder drei Talente auf dem Treppchen, deren Element das Wasser ist: Ruderer Moritz Wolff, Segler
Nico Naujock und die paralympische Schwimmerin Marlene Endrolath wurden im Bluemax Theater am Potsdamer Platz für ihre großartigen Leistungen 2017 ausgezeichnet. Möglich gemacht wird das ehrgeizige Berliner Nachwuchsprojekt durch die Unterstützung zahlreicher Partner und Förderer – allen voran der Berliner Sparkasse und der AOK Nordost. Geehrt wurden zudem die Berliner Eliteschüler des Sports 2017: Lou Massenberg (Wasserspringen), Paul Anton Dösch (Hockey) sowie ein zweites Mal an diesem Abend Nico Naujock. Der Berliner Schulsportpreis wurde diesmal der Schule am Falkplatz verliehen, deren Fußballerinnen sich im DFB-Schul-Cup Silber erspielten.
Ihm kann aktuell keiner das Wasser reichen: Moritz Wolff ist Berlins Nachwuchssportler des Jahres 2017. Der mittlerweile 18-Jährige vom Berliner Ruder-Club hat im Jahr 2017 mit starken
Leistungen einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er zurecht als eine der größten deutschen Ruderhoffnungen gilt. Im Mai gelang ihm bei der U19-EM in Krefeld der Titelgewinn im Einer, im
Sommer holte er bei der WM in Litauen die Silbermedaille. Dabei ist sein sportlicher Werdegang alles andere als gewöhnlich: Mit fünf Jahren begann Moritz Wolff mit dem Fußballspielen,
träumte lange von einer Profikarriere. Erst Ende 2013 kam er über seinen ehemaligen Hort-Erzieher zum Rudern. Der Wechsel erwies sich als Volltreffer: Das Multitalent feierte schnell erste Erfolge und träumt nun davon, sich wie sein Vorbild Karl Schulze auch im Erwachsenenbereich in der Weltspitze zu etablieren.
Auch der Zweitplatzierte ist ganz auf dem Wasser zuhause. Nachwuchs-Segler Nico Naujock vom Wassersportverein 1921 ist nach einem erfolgreichen Jahr 2017 auf dem besten Weg, sich
seinen Olympiatraum zu erfüllen. Im Juli gewann der 16-jährige Deutsche Meister bei der U17-Europameisterschaft im polnischen Gdynia trotz schwieriger Windbedingungen Gold im Laser
Radial, bei der U17-WM in Medemblik in den Niederlanden folgte ein starker dritter Platz.
Dass die Drittplatzierte Marlene Endrolath zu einem der größten Talente im paralympischen Schwimmen gehört, daran gibt es spätestens seit den European Para Youth Games 2017 keinen Zweifel mehr: Mit fünf Goldmedaillen war die 16-Jährige die große Gewinnerin in Genua. Über 100 Meter gewann sie in allen vier Schwimmstilen (Brust, Rücken, Schmetterling und Kraul), ebenso über 200 Meter Lagen. Hinzu kam Platz zwei über 400 Meter Freistil. Erst im Sommer 2017 ist Marlene Endrolath nach ihrer Aufnahme in den Bundeskader wegen besserer Trainingsbedingungen aus Göppingen nach Berlin gezogen, wo sie seitdem mit dem Berliner Schwimmteam trainiert. In der Sportmetropole will sie sich ihren großen Traum erfüllen: die Qualifikation für die Paralympics 2020 in Tokio.
So werden Berlins Nachwuchssportler des Jahres gewählt Für eine Nominierung ist es wichtig, dass die Athleten bereits vor Vollendung des 18. Lebensjahrs herausragende sportliche Leistungen erbracht haben. Zu den Auswahlkriterien zählen die Zugehörigkeit zu einem Berliner Sportverein, ein Erfolg bei Deutschen Meisterschaften oder die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Sind die Voraussetzungen erfüllt, werden daraus die zwölf Monatsgewinner ermittelt, die für die Wahl zum Nachwuchssportler des Jahres automatisch nominiert sind. Die Sieger werden dann durch eine Online-Wahl und durch die Stimmen einer vierköpfigen Expertenjury ermittelt. In der Jury saßen in diesem Jahr wieder Dr. Harry Bähr (Leiter Olympiastützpunkt Berlin), Dr. Thomas Poller (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Bereich Schulsport und Bewegungserziehung), Frank Schlizio (Abteilungsleiter Leistungssport beim Landessportbund
Berlin) und Martin Seeber (Geschäftsführer TOP Sportmarketing Berlin). Beide Abstimmungsergebnisse (Online und Jury) werden in der Endabrechnung zu je 50 Prozent gewichtet.
Nicht nur die Nachwuchssportler des Jahres, auch drei Schüler der Berliner Eliteschulen des Sports hatten am Montagabend im Bluemax Theater Grund zum Jubeln. Sie wurden in der Kategorie „Eliteschüler des Sports“ geehrt. Bei diesem Preis, der von der Berliner Sparkasse gefördert wird, werden neben sportlichen auch schulische Leistungen berücksichtigt. Für das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) wurde Wasserspringer Lou Massenberg ausgezeichnet. Er wurde in Aachen Deutscher Juniorenmeister vom Drei-Meter-Brett und sicherte sich im Mixed-Synchronspringen (mit Tina Punzel) erst Bronze bei der EM in Kiew und anschließend Platz vier bei der Schwimm-WM in Budapest. Doppelt freuen konnte sich Segler Nico Naujock, der den Preis für die Flatow-Oberschule entgegennahm. Für die Sportschule im Olympiapark (Poelchau-Schule) wurde Hockey-Talent Paul Anton Dösch geehrt, der mit dem U21-Team bei der Junioren-EM in Valencia Bronze holte und mit seinem Verein TC Blau-Weiss die Deutsche U19-Meisterschaft gewann.
Sonderpreis „Berliner Schulsport“ für Schule am Falkplatz Zum dritten Mal verliehen wurde der Sonderpreis „Berliner Schulsport“, der diesmal an die Schule am Falkplatz ging. Deren Fußballmädchen und amtierenden Berliner Schulmeisterinnen gelang 2017 die Sensation: Als erste Berliner Schulmannschaft überhaupt setzten sie sich beim DFB-Schul-Cup-Finale (JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA – Fußball WK IV) gleich bei ihrer ersten Teilnahme am Bundesfinale gegen diverse Eliteschulen des Fußballs aus den verschiedenen Bundesländern durch – und spielten sich furios bis auf Platz zwei. Erst im Finale unterlagen sie der Eliteschule des Fußballs aus Frankfurt am Main, einem Leistungszentrum des DFB.