Der Bund Deutscher Radfahrer hat ein positives Fazit von der Bahn-Europameisterschaft im Berliner Velodrom gezogen. Mit insgesamt zwölf Medaillen – fünfmal Gold, viermal Silber und dreimal Bronze – war dies für den BDR die erfolgreichste Europameisterschaft seit Einführung der Kontinental-Meisterschaften für die Eliteklassen im Jahr 2010. Das deutsche Team katapultierte sich damit auf Platz eins im Medaillenspiegel.
Silber ging an die Teamsprinter in der Besetzung Robert Förstemann, Maximilian Levy und Joachim Eilers. Sie lieferten im Finale einen großen Kampf, waren in 43,337 Sekunden gegen Frankreich (43,254) aber knapp unterlegen. Maximilian Beyer gewann Bronze im Punktefahren. Europameister wurde der Pole Alan Banaszek, Silber ging an Niklas Larsen aus Dänemark. Während der polnische Fahrer schon vor dem finalen Wertungssprint nicht mehr von Platz eins zu verdrängen war, fiel die Entscheidung um Silber und Bronze erst mit dem letzten Sprint. Dort sicherte sich Niklas Larsen Silber vor Maximilian. Der deutsche Bahnrad-Vierer verpaßte in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung eine Medaille knapp. Felix Groß, Theo Reinhardt, Domenic Weinstein und Kersten Thiele verloren in Berlin in 3:58,435 Minuten das kleine Finale gegen Russland. Pech hatte der Bahnvierer der Frauen durch einen Sturz. Charlotte Becker, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Gudrun Stock hatten gegen Großbritannien die Hälfte der Distanz zurückgelegt, als Brennauer an zweiter Position liegend das Hinterrad ihrer Vorderfrau touchierte und zu Fall kam. Sie riss die hinter ihr liegenden Becker und Klein mit. Damit schied die deutsche Mannschaft aus, die mit Platz drei und deutschem Rekord in der Qualifikation für ein Ausrufezeichen gesorgt hatte. Von diesem Sturz ließ sich aber Charlotte Becker am nächsten Tag wenig beeinflussen und fuhr im Punktefahren ein Rennen mit Übersicht. Sie hielt sich aus den vielen Positionskämpfen heraus und landete am Ende mit 23 Punkten auf den 6.Platz.